In Schaffhausen macht Politik am meisten Spass
Mit seinen Freunden politisieren, über die Vorlagen sprechen, die bald zur Abstimmung stehen oder einfach auf die Strasse gehen und demonstrieren, wenn einem etwas nicht gefällt, das macht zumindest mir viel Freude und Spass. Vor knapp einem Jahr fing ich an, mich politisch zu interessieren und auch zu engagieren. Und ich finde: Gerade hier in Schaffhausen macht Politik am meisten Spass.
Eine Besonderheit von Schaffhausen ist das Mass an politischem Engagement, das hier möglich ist. Neben Initiativen und Referenden sind wir einer von sechs Kantonen mit der sogenannten Volksmotion, welche es mit nur 100 Unterschriften, möglich macht, einen Vorstoss in den Kantonsrat zu bringen. Nebst den Demokratiemöglichkeiten gefällt mir auch das politische Miteinander. Ich mag mich zurück erinnern an einen SP-Wahlanlass, den ich mit einem guten Freund besuchte, wo man unter anderem Martina Munz und Martin Kessler einlud, um über die Zukunft von Mobilität und Energie zu sprechen. Dabei waren auch Politiker:innen von anderen Parteien anwesend. Nach den Vorträgen ging dann noch fast die ganze Runde in ein nahegelegenes Restaurant und ich war in diesem Moment ziemlich stolz, als mir auffiel, dass hier gerade Menschen von verschiedensten Hintergründen und Parteien zusammensitzen und gelassen über Politik und die Welt sprechen. Man konnte einfach lauschen, wie ein Regierungsrat und eine Nationalrätin den Axpo Vertrag diskutierten, währenddessen ging es zwei Plätze weiter um irgendwelche Finanzausgleiche von Stadt und Landgemeinden. Diese gelebte Kollegialität finde ich bemerkenswert. Das, finde ich, ist eine weitere Besonderheit Schaffhausens, dass, weil es so klein ist, man sich einfach kennt.
Des Weiteren ist es für mich ein Privileg, Teil einer engagierten Community zu sein. Ein Teil von jungen, Politik interessierten Menschen, die etwas bewegen wollen. Das beobachte ich bei meiner eigenen, bei anderen Parteien, aber insbesondere gerade beim Jugendparlament, welches ich im Mai mit sehr tollen Menschen wieder ins Leben rufen durfte. Man muss aber auch sagen, dass sich die Politik wie in einer Bubble befindet, in der schnell vergessen wird, dass sich nicht alle so stark dafür interessieren wie wir. Doch dafür ist das Jugendparlament ein einfacher, niederschwelliger Einstieg, um das politische Interesse zu fördern.
Möglicherweise ist es aber frech zu behaupten, dass Politik Spass macht. Ich meine, immerhin wird im Parlament über das Wohlergehen der Menschen entschieden – positiv, wie auch negativ. In meinen Augen gehört eine gesunde Prise an Gelassenheit und Humor einfach dazu.
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